Beilagen
Titel
Vorwort
Inhalt
Einleitung
1. Ursprung
2. Weimar
3. NS-System
4 Lichtenfels
4.1 Planung
4.2 Siedler
4.3 Kosten
4.4 Siedlerstelle
4.5 Leben
4.6 heute
Schluss
Quellen
Materialien

4.4 Beschreibung einer Siedlerstelle

Eine Siedlerstelle umfaßte zwischen 600 und 800 m2. Eine Doppelhaushälfte hatte mit Anbau eine Grundfläche von ungefähr 64,56 qm Das Haus entsprach den Richtlinien des Staatsministeriums für Wirtschaft. Es handelte sich dabei um einen "Massivbau mit Betonsockel und aufgehendem Backsteinmauerwerk" (69).(70) Der Anbau bestand aus Fachwerk, das mit Schwemmsteinen ausgemauert war und eine äußere Bretterverschalung hatte. Das Hausdach war mit "naturroten Falzziegeln eingedeckt" (71), der Anbau dagegen mit rotbesandeter Dachpappe. Außen war das Haus mit einem silbergrauen Spritzputz versehen. Die Fensterrahmen waren weiß und die Fensterläden grün gestrichen. Im Erdgeschoß befanden sich eine geräumige Wohnküche mit 15,8 m2, ein Schlafzim Ansicht einer heute noch fast im Originalzustand erhaltenen Siedlerstelle mer mit 12,2 m2 und eine Kammer mit 9,0 m2. Das Obergeschoß enthielt noch zwei weitere Schlafräume zu 12,85 m2 und 10,35 m2 sowie einen Vorplatz, der als Abstellraum zu nutzen war. Im Anbau gab es noch einen Wirtschaftsraum, einen Trockenabort und einen von außen zugänglichen Stall. Über dem Anbau lag ein Heu- und Futterboden. Im Inneren war das Haus an den Außenwänden mit Heraklithplatten isoliert. Die Fußböden in den Wohnund Schlafräumen waren aus Fichtenbrettern, ebenso die Decken. Die Häuser waren teilweise unterkellert und enthielten nur einen "Vorratskeller nebst geräumigem Vorkeller" (72). Allerdings besaßen einige Häuser auch ein vollständiges Kellergeschoß, das den Bewohnern als Luftschutzkeller diente. Nach Erzählungen von Siedlern war die von der Siedlerstraße aus gesehen rechte Doppelhaushälfte mit Luftschutzkellern ausgestattet und diente auch den Bewohnern der linken Straßenseite als Schutz. Dem Siedler blieben nun noch zwischen 500 und 700 m2 zur gartenbaulichen Nutzung. Auf diesem Gelände mußte er Gemüse und Obst anbauen, um sich größtenteils selbst versorgen zu können

Ansichten einer heute noch fast im Originalzustand erhaltenen Siedlerstelle



Anmerkungen

(69) StadtAL; 672/3
(70) vgl. StadtAL, 672/3, 672/5
(71) StadtAL, 672/3
(72) StadtAL, 672/3