Beilagen

Titel

Inhalt

Vorwort

 

Kap I:
Die Herkunft der 
frühen Bauern

 

Kap. II:
Siedlungen zw.
Main und Itz

II.1:
Landschaft-
liche Situation

II.2:
Siedlungsgeologie

II.3:
Dorfanlage

 

Kap. III:
Draisdorf

III.1:
topografische 
Lage

III.2: Fundgut




Keramikfunde
 in  Draisdorf




Geräte aus 
Felsgestein




Geräte aus
Sandstein




Geräte aus
Feuerstein


III.3:
Vorstellungswelt
der Bauern

 

 

Bildtafeln

Tafel 1: Keramik

Tafel 2: Keramik

Tafel 3: Steingerät

Tafel 4: Steingerät

Tafel 5: Silex

 

Literatur

Bild-
nachweis

2. Siedlungsgeologische Aspekte der Landschaft zwischen Maintal und Itzgrund:

Ein Zusammenhang zwischen Siedlungslage und Bodenart ist anzunehmen, da ja die Ernteerträge wesentlich von der Fruchtbarkeit des Geländes abhängen. Deshalb soll zunächst ein kurzer Überblick über geologische Formationen und Bodenarten unseres Untersuchungsgebietes versucht werden.

Abb. 4: Geologische Formationen und Lage der bandkeramischen Siedlungen

Talfüllungen
(Holozän)
Schotterterrasse
(Pleistozän)
sandig - lehmige
Überdeckung
Keuper
(Trias)
Lias
(Jura)
Dogger (Jura)
Opalinuston
bandkeramischeSiedlungen

Wenden wir uns zunächst den Talgründen des Mains und der Itz zu. Sie bestehen hauptsächlich aus erdgeschichtlich jüngeren, pleistozänen bzw. holozänen 2), fluvialen Schotterablagerungen und Talfüllungen. Hier handelt es sich um relativ minderwertige Böden, die für die frühen Formen der Landwirtschaft nicht besonders geeignet waren. Außerdem hätten die ständigen Überschwemmungen und Flußbettverlagerungen einen Daueraufenthalt im Talbereich unmöglich gemacht.

Wohl aus diesen Gründen sind aus den Talgründen von Main und Itz kaum jungsteinzeitliche Siedlungsspuren bekannt. Ausnahmen bilden die hochwasserfreien Flussterrassen bei Schney, Kästen und Döringstadt, die teilweise gute Böden in Form sandig-lehmiger Überdeckung aufweisen.

Die Landschaft zwischen Itz und Main besteht in geologischer Hinsicht überwiegend aus jurazeitlichen Dogger- und Liasformationen (Opalinuston und Jurensismergel3).

Daneben trifft man in Itztalnähe auch kleinere, triaszeitliche Keupergebiete mit Buntsandsteinen an 4.

Inselartig eingestreut in diese vorherrschenden Formationen kommen aber auch Flächen mit "sandiglehmiger Überdeckung" vor. Diese im Volksmund als "Melm" bezeichneten Böden sind recht fruchtbar. Sie finden sich hauptsächlich auf den Nordost-Abhängen der südwestlichen Talflanken der itzseitigen und mainseitigen Täler.

Vergleicht man mit Hilfe einer geologischen Karte (Abb. 4) die Lage dieser Gebiete mit der der Siedlungsplätze, so zeigt sich hier eine deutliche Übereinstimmung. Diese Tatsache legt den Schluss nahe, dass die jungsteinzeitlichen Bauern genaue Kenntnisse über die Bodengüte besaßen und gezielt Gebiete mit diesen fruchtbaren Böden aufsuchten.

Fußnoten:

2) Pleistozän und Holozän sind die jüngsten Abschnitte des Erdzeitalters.  Der jüngste Abschnitt des Erdzeitalters heißt Quartär und gliedert sich in  Pleistozän (2,4 Mill. ‑ 10 000 v. Chr.) und Holozän (10 000 v. Chr. bis heute).

3) Jura: Mittlerer Abschnitt des Erdmittelalters (Mesozoikum) 195 - 135 Mill.  Jahre v. Chr.

4) Trias: Ältester Abschnitt des Erdmittelalters 225 - 195 Mill. Jahre v. Chr.

 

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