Beilagen

Titel
Inhalt

Vorwort

Die Andechs-
Meranier

Die Andechs-
Meranier
in Franken:

Kap. 1
Kap. 2
Kap. 3
Kap. 4
Kap. 5
Kap. 6
Kap. 7

Literatur

Karte Europa

Karte Franken

 

Stammtafel

Abbil-
dungen:

Bbger Dom
Plassenburg
Niesten

 

5.    Das Ende des Hauses Andechs-Meranien

5.1   Der Verlust der bischöflichen Position

Das Zusammenspiel mit dem Bamberger Bischofsstuhl war eine der wesentlichen Komponenten andechsischer Herrschaft in Oberfranken. Diese Stütze entfiel aber seit dem zweiten Drittel des 13. Jahrhunderts, was zum Untergang der andechsischen Macht mit beitrug.

Zwar war nach Ekbert, der 1237 im Reichsdienst in Wien starb, noch einmal ein Andechser, nämlich sein Onkel Poppo, Bischof geworden, doch konnte dessen zögerliches Verhalten mit den anstehenden Problemen nicht fertig werden. Zum einen war das Hochstift schon seit längerem hoch verschuldet, zum anderen fand sich Poppo nicht bereit, in der Auseinandersetzung des Papstes mit Kaiser Friedrich II., der 1239 erneut gebannt worden war, eindeutig Stellung zu beziehen. Er ergriff zwar nicht aktiv Partei gegen die Staufer, doch gewährte er den Gegnern des Kaisers immerhin Durchzug durch sein Territorium. Diese Punkte ließen seine Position so schwach werden, dass er 1242 abdanken musste. Sein Nachfolger wurde der frühere kaiserliche Notar Heinrich.

5.2 Das Wirken des letzten Herzogs Otto VIII.

Franken wird andechsischer Schwerpunkt

Der letzte Andechser Herzog, Otto VIII., war 1236 volljährig geworden und hatte Elisabeth von Tirol geheiratet. Trotz seines mächtigen Schwiegervaters in der Nähe seiner altbayerischen Besitzungen gelang es ihm nicht, die wittelsbachischen Expansionsgelüste auf Dauer zu zähmen. Er verlor die Besitzungen an Ammer- und Starnbergersee endgültig an Herzog Otto II. von Bayern. Auch die Besitzstände in Krain und der Steiermark sowie in Burgund waren dem Zugriff des Herzogs bereits weitgehend entzogen, so dass sich sein Ehrgeiz hauptsächlich auf Franken beschränken musste. Dort versuchte er natürlich seine Machtposition möglichst auszubauen. Dem diente die Errichtung einer Burg auf dem Berg Steglitz, ein zusätzliches Druckmittel, um die Vogtei über Banz entsprechend nutzen zu können. Dieses Vorgehen erregte den Unmut des Banzer Abtes ebenso wie den des Würzburger Bischofs, die den Herzog in der Übereinkunft von Bodelstadt 1239 zusammen mit dem Bamberger Bischof, des Herzogs Großonkel Poppo, schließlich zwangen, die Burg wieder zu schleifen. Auch bei dem Versuch, in den Itz- und Baunachgrund auszugreifen, geriet der Andechser in Konflikte mit Würzburg.

Die letzten Lebensjahre

Zudem entwickelte sich die Lage im Reich nicht günstig für den Herzog. Da neben dem Mainzer und dem Würzburger Bischof auch der Bamberger immer mehr zur päpstlichen Seite tendierte, sah sich Otto VIII. schließlich gezwungen, 1246 ebenfalls seine Staufertreue aufzugeben, um die papstfreundliche Machtkonzentration in Franken nicht gegen sich zu haben. Die prompte Konsequenz war der Entzug aller Reichslehen durch Kaiser Friedrich II. Noch ehe in diesem Konflikt eine endgültige Entscheidung fallen konnte, erkrankte der Herzog schwer und zog sich auf seine Burg Niesten zurück, wo er seine letzten Lebenswochen verbrachte. Diese Zeit wurde geprägt von einer Vielzahl frommer Stiftungen für Langheim, Banz und Dießen.

Bereits in den Jahren vorher waren durch verschiedene Verträge wesentliche Erbschaftsfragen geregelt worden. So waren dem Schwiegervater Graf Albert von Tirol die Ländereien im Gebirge zugesichert worden, Burgund sollte bei einem kinderlosen Tod des Herzogs, wie er dann ja auch eintrat, bis zur Klärung der Erbschaftsfrage in den Händen Herzog Hugos von Burgund bleiben. Dieser übergab es dann an die mit Hugo von Chalon verheiratete Schwester des Andechsers. Otto VIII. starb am 19. Juni 1248 auf Niesten. Er wurde in Kloster Langheim begraben.

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