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Banz als geistiges Zentrum

Mit Abt Gregor Stumm (1693-1768) brach eine Blütezeit der Wissenschaft in Banz an. Unter ihm entstand ein Münzkabinett, eine Naturaliensammlung und eine teuer ausgestattete Bibliothek. Weiterhin veranlasste er, dass jeder, der ins Kloster eintreten wollte, einen siebenjährigen Kurs in den Bereichen Philosophie, Theologie und kanonischem und weltlichem Recht absolvieren musste. Besucher des Klosters äußerten sich bald nur positiv über die wissenschaftlichen Studien in Banz. Man staunte über die vielen Bereiche, die die Mönche durch ihre Arbeit abdeckten.

Insgesamt sind in den Jahren 1750 und 1803 ca. 30 Konventualen nachzuweisen, die Artikel oder Bücher verfasst und sie auch veröffentlicht haben.

 

Einige Beispiele

- Dominikus Schramm (1723-1797) verfasste einige wichtige Lehrbücher zur Dogmatik, die später als Grundlage für Vorlesungen in den Universitäten Erlangen und Ingolstadt dienten, zur Scholastik, zur Moraltheologie, zum Kirchenrecht, und zur Mystik. Er überarbeitete sämtliche Werke von Kirchenvätern, die er schließlich wieder veröffentlichte. Weiterhin war er Leiter des Naturalienkabinetts.

- Roman Schad (1758-1834) und P. Vollert (1741-1808) übersetzten gemeinsam die französischen Erläuterungen zur Bibelübersetzung.

- Placidus Sprenger (1735-1806) arbeitete mehr im historischen Bereich; er erkundete die Geschichte seines Klosters und die Frühzeit des Bamberger Buchdrucks. Weiterhin übernahm er Aufgaben, wie die Leitung der Banzer Zeitschrift, das Anlegen einer Sammlung von Hölzern und die Pflege der Gartenanlage am Abhang des Banzer Berges

- Johann Baptist Roppelt (1744-1814) schrieb Einführungen in die Mathematik und Anleitungen für die Anlage von Güterverzeichnissen, welche er auch selbst praktizierte: er vermaß die Klosteranlage. Außerdem leitete er nach D. Schramm das Naturalienkabinett.

Die Banzer Mönche gaben auch insgesamt drei Zeitschriften heraus, die das Ansehen ihres Klosters nur noch förderten.

 

Der Alltag der Mönche

Nachdem sie um halb vier geweckt werden, halten sie sich bis ca. halb elf mit kirchlichen Diensten, wie Morgenmette, Beichte, Chor, Messe und Hochamt, auf. Dann gibt es Mittagessen, welches normalerweise eine Stunde dauert. Darauf folgt ein Zusammenkommen, bei dem diskutiert oder eine politische Zeitung gelesen wird, ein prozessionsähnlicher Spaziergang, bei dem die Teilnehmer paarweise und nach dem Rang geordnet sind, und schließlich der Vespertrunk. Die nachfolgende Stillschweigestunde wird zum Studium in der eigenen Zelle genutzt. Um fünf Uhr gibt es schließlich Abendessen und nach einer weiteren Messe begeben sich die Geistlichen zu Bett. Einige Mönche allerdings äußerten sich gegen diesen vorgeschriebenen Alltag, da er nur wenig Zeit für wissenschaftliche Studien übrig ließ.

(entnommen aus: Dippold G. und Bornschlegel A.: S.68 ff )

By Ramona Schorn

siehe auch: Rathgeber