3. Die Zeit der NS-Diktatur

3.1 Die Eingriffe in die politische Arbeit

Der politische Katholizismus hatte 1933 eine feste und gewichtige Position in Deutschland inne. Einen besonderen Stellenwert seiner Politik nahm die Ablehnung des Hitlerregimes ein, deren Ausdruck die Anwendung scharfer Kirchenstrafen wie der Ausschluss vom Sakramentenempfang oder Verweigerung einer kirchlichen Beerdigung für NSDAP-Mitglieder war. Mit der SPD zusammen hatten die katholischen Parteien BVP und Zentrum die Möglichkeit, die Zweidrittel-Mehrheit der Regierung zu sperren, obwohl sie die Minderheit gegenüber NSDAP und DNVP (Deutschnationale Volkspartei) bildeten. Somit konnte die Außerkraftsetzung der Verfassung und so die Legitimierung der Alleinherrschaft Hitlers verhindert werden. Dennoch gingen immer mehr Bischöfe dazu über, das System aus der Hoffnung auf Mitregierung heraus zu unterstützen. Dies führte dazu, daß Hitler für seine gewichtigen Entscheidungen gegen die Demokratie mit der Unterstützung von Zentrum bzw. BVP stets die erforderliche 2/3-Mehrheit erreichen konnte[38].

1933 versuchte die BVP-Führung die Macht der Partei zu erhalten. Die Vorschläge reichten dabei vom “Eintritt in die Nationale Front” bis zu Vorschlägen der Errichtung einer demokratisch legitimierten Demokratie unter Kronprinz Rupprecht von Bayern als Generalstaatskommissar. Nachdem am 5. März 1933 die NSDAP in Bayern mit 43,1% zur stärksten Partei geworden war, wurde die Macht der BVP beschnitten. Dennoch stimmte die Reichs-BVP dem Ermächtigungsgesetz am 23. März 1933 zu, eine Entscheidung, die vor allem im Kampf gegen die Kommunisten begründet war. Des ungeachtet wurden im Frühsommer 1933 an die 2000 Mitglieder dieser Partei verhaftet, darunter 21 Reichstags- und Landtagsabgeordnete. Durch die offizielle Selbstauflösung der BVP am 4. Juli 1933 konnte wenigstens erreicht werden, daß alle Inhaftierten, unter ihnen Meixner, wieder freigelassen wurden[39].

Meixner arbeitete in seiner kurzen Parlamentszeit viel hinter den Kulissen und trat nicht sonderlich an die Öffentlichkeit. In gut einem Jahr, in dem er als Abgeordneter der BVP tätig war, stellte er nur einige Anfragen und hielt wenige Reden. Dennoch ist die Arbeit, die er für seinen Heimatkreis in dieser kurzen Zeit bis zur Selbstauflösung der BVP leistete hat, nicht zu unterschätzen[40].



[38]    nach Jasper, Von Weimar zu Hitler, S. 319-322

[39]    nach Fricke, Lexikon zur Parteiengeschichte, S. 177-179

[40]    Landtagsamt, Übersicht 1932, S. 6