In
        einer Zeit zunehmender weltweiter Verflechtung im staatlichen und
        wirtschaftlichen Bereich, in Kommunikation und Verkehr suchen immer mehr
        Menschen einen Gegenpol zu dieser Globalisierung sehr vieler
        Lebensbereiche. Diesen finden sie vor allem in der Beschäftigung mit
        der eigenen Heimat. Dies zeigt sich in der Denkmalpflege, im
        Freizeitverhalten, in kulturellen Vereinigungen, in der Forschung und im
        Schrifttum. Mit Genugtuung stellen wir fest, dass in diesem Rahmen
        unsere heimatkundliche Schriftenreihe ein immer noch wachsendes
        Interesse findet. Dies ist sicher unter anderem darauf zurückzuführen,
        dass die historischen Beiträge in unseren Beiheften zum Jahresbericht
        die Zusammenhänge von Vergangenem und Gegenwärtigem sichtbar machen.
        Im Hinblick auf unser diesjähriges Thema möge man etwa bedenken, wie
        intensiv derzeit die Frage diskutiert wird, ob eine Wehrpflichtarmee
        noch zeitgemäß sei, ob diese seit den Napoleonischen Kriegen
        praktizierte Form der Solidarität der wehrfähigen Männer gegenüber
        dem staatlichen Gemeinwesen in einer zunehmend individualistischen
        Epoche noch Bestand haben kann. Damit drängt sich die weitere Frage
        auf, wie sich eigentlich nach der Phase der Söldner- und Berufsarmeen
        der frühen Neuzeit - im Gefolge der Französischen Revolution - die
        Teilhabe der Bürger an der Landesverteidigung entwickelte.
        Studienrat
        Karlheinz Hößel, Geschichts- und Deutschlehrer an unserem
        Gymnasium, hat sich mit großer Akribie und souveränem Sachverstand mit
        dieser Thematik beschäftigt, und zwar am Beispiel der Geschichte des
        Bürgermilitärs, der sogenannten Landwehr, im Raum Lichtenfels. Dabei
        macht er die Entwicklung anhand vieler Details anschaulich, die er in
        umfangreichem Quellenstudium zutage förderte. Gleichzeitig verdeutlicht
        er die Verknüpfungen des örtlichen Geschehens mit den historischen
        Abläufen im weiteren bayerischen und deutschen Rahmen.
        Mein
        Dank und meine Anerkennung gelten sowohl Herrn Studienrat Hößel für
        seine verdienstvolle Arbeit wie auch Herrn Studiendirektor Arneth, der
        seit vielen Jahren mit hervorragender Sachkompetenz und intensivem
        Engagement die Herausgabe dieser Schriftenreihe betreut. Nicht zuletzt
        danken wir dem Elternbeirat unseres Gymnasiums für die großzügige
        Finanzierung dieses Beiheftes und damit all jenen Eltern, die durch ihre
        Elternspende die Herausgabe dieser Schrift ermöglichten.
        
         
         
        
        Dr.
        Hilmar Kormann, OStD